Die Septemberausgabe von Security Insight enthält ein Interview mit unserem CEO Peter Andreasson und unserem deutschen Vertriebsmitarbeiter Andreas Benkert. Wir sprechen über unsere Geschichte und warum wir glauben, dass der deutsche Markt bereit ist für den digitalen Paradigmenwechsel, den wir in den nordischen Ländern erlebt haben.
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Der Sicherheitsmarkt befindet sich in einem Paradigmenwechsel
Unternehmen müssen ihre Prozesse digitalisieren, um mit den neuen Kundenanforderungen Schritt zu halten. Die nordischen Länder haben früh mit diesem Prozess begonnen, und Blue Mobile Systems (BMS) in Schweden ist ein wichtiger Akteur bei dieser Entwicklung.
Peter Andreasson, CEO von BMS. Erzählen Sie uns, wie es zu dem Thema der digitalen Sicherheit für die Bewachungsbranche gekommen sind?
Ich habe in den 1990er Jahren als Sicherheitskraft gearbeitet, und hatte das Gefühl, es gibt viele ineffiziente und umständliche Arbeitsabläufe. Für mich war es offensichtlich, dass es mir digitale mobile Technologien erleichtern, eine gute Arbeit abzuliefern. Also studierte ich Informatik , schrieb eine Masterarbeit in Zusammenarbeit mit dem CSO bei Falck ( jetzt G4S) und wurde dann Teil der akademischen Forschungsgruppe Öffentliche Sicherheit beim heutigen RISE (Research Institute of Sweden). Ich habe Hunderte von Stunden vor Ort mit Beobachtungen und Interviews mit Wachleuten, Gruppenleitern, zivilgesellschaftlichen Organisationen und anderen verbracht. Dabei wurde mir klar, dass das Thema komplizierter ist, als ich zunächst dachte. Aber es war auch offensichtlich, dass mein erstes Bauchgefühl richtig war: Mobile digitale Technologien können viele Probleme in dieser Branche lösen. Deshalb begannen wir 2004 mit der Entwicklung des GuardTools-Systems.
Was sind die Vorteile der Digitalisierung?
Das hängt ganz von der Gestaltung ab. Mit GuardTools lassen sich Qualität und Effizienz deutlich verbessern. Als eine der gravierendsten Veränderungen haben wir festgestellt, dass Sicherheitskräfte bis zu 10-mal mehr Ereignisse und Aktionen melden. Das ist für mich als ehemalige Sicherheitskraft ein entscheidender Punkt, denn ich weiß, dass Sicherheitskräfte viel gute Arbeit abliefern. Davon sollten mehr Menschen Kenntnis haben. GuardTools verarbeitet all diese Informationen zu anspruchsvollen Berichten und Statistiken, die die Vorteile der personellen Bewachung verdeutlichen. Das ist wichtig, denn wenn der Nutzen der personellen Bewachung nicht erkannt wird, werden Menschen letztendlich durch Kameras und KI ersetzt. Auch in den Fällen, in denen personelle Bewachung auf Grund der Anforderungen notwendig ist.
Welche Herausforderungen bringt die Digitalisierung mit sich?
Ein häufiger Fehler besteht darin, dass man bei der Digitalisierung von Arbeitsabläufen das Gesamtbild aus den Augen verliert. Die Situation der Sicherheitskräfte ist zwar wichtig, aber sie ist eben auch nur ein Teilaspekt. Sie können zum Beispiel eine App verwenden, die für die Sicherheitskraft einfach zu bedienen ist, aber nicht die Anforderungen des Unternehmens oder der Endkunden erfüllt. Administratoren und Gruppenleiter sind möglicherweise nicht in der Lage Streifen, Arbeitsschichten, Berechtigungen, Statistiken oder Berichte so zu verwalten, wie es nötig ist. Verwenden Sie andererseits ein sehr komplexes System, das alle nur denkbaren Möglichkeiten bietet, ist es vielleicht schwer zu bedienen und liefert damit letztendlich keinen Nutzen. Die Herausforderung besteht also darin, das Gleichgewicht zwischen Benutzerfreundlichkeit und Komplexität zu finden und ein Produkt zu entwickeln, das für alle Mitarbeiter des Unternehmens gleichermaßen gut geeignet ist.
Warum ist GuardTools in den nordischen Ländern so erfolgreich?
Ich denke, dafür ist unsere anfängliche Recherche entscheidend. Wir führten viele Gespräche mit Bewachungsunternehmen und Endkunden. Dabei wurden sowohl Kosten- als auch Einkommensaspekte beleuchtet. GuardTools senkt die Kosten, indem Zeiten eingespart und manuelle Aufgaben automatisiert werden. Dies ist zweifellos wichtig, aber gibt es auch ein großes ungenutztes Potenzial für Bewachungsunternehmen, die Einnahmen zu steigern. Wir wussten, dass Sicherheitskräfte viele Arbeiten verrichten, über die sie nichts berichten. Wir wussten, dass Endkunden kein Ranking zwischen den Sicherheitsunternehmen machen konnten. Sie dachten: „Alle Bewachungsunternehmen sind gleich, also entscheiden wir uns für das billigste“. In der Folge wurden Preise gedrückt und die Qualität der Arbeit sank. Mit GuardTools können Sie diesen Prozess umkehren. Sie können das Berichtswesen verbessern, um so Ihr Angebot zu erweitern. Unsere digitalen Tools ermöglichen es, neue Dienstleistungen anzubieten und damit die Einnahmen zu erhöhen.
Warum wollen Sie auf dem deutschen Markt tätig werden?
Der deutsche Markt unterscheidet sich von dem der nordischen Länder, aber die Probleme sind die gleichen. Wir wissen, dass die Endkunden mehr Informationen von Bewachungsunternehmen erwarten, damit sie ihre Entscheidungen über Sicherheitsinvestitionen gezielter treffen können. Dies entspricht genau dem, was wir vor ein paar Jahren in den nordischen Ländern gesehen haben. Wir haben bereits gute Resonanz von Bewachungsunternehmen und Endkunden in Deutschland erhalten, und es gibt eindeutig Nachholbedarf, den es zu nutzen gilt. Ich bin zuversichtlich, dass sich der deutsche Markt mit digitalen Tools, die nicht nur auf die Arbeit der Sicherheitskräfte zugeschnitten sind, schnell an die neuen Anforderungen anpasst.
Andreas Benkert, Business Development. Warum haben Sie sich für eine Tätigkeit bei BMS entschieden?
Ich bin seit fast 30 Jahren in der Sicherheitsbranchetätig. Als ich den technologischen Vorsprung von BMS sah, war ich sofort begeistert. Ich wusste, dass es dafür in Deutschland eine Nachfrage gibt und wollte bei dieser Entwicklung eingebunden sein. Wichtig ist für mich auch, dass BMS einen partnerschaftlichen Verkaufsstil verfolgt. Das ist auch mein Ansatz im Vertrieb. Wir sind Partner und unterstützen unsere Kunden nicht nur am Anfang, sondern während der gesamten Geschäftsbeziehung. Das ist auch der Grund, warum wir das SaaS-Geschäftsmodell nutzen. Wenn sich Ihr Unternehmen verändert und wächst, können Sie problemlos Tools und Lizenzen hinzufügen, um sich an die neuen Gegebenheiten anzupassen. Es sind keine großen Investitionen erforderlich, und für Updates fallen keine zusätzlichen Kosten an. Dieser dynamische Ansatz passt nach meiner Meinung auch sehr gut zum deutschen Markt.
Wie verhält sich der deutsche Markt im Rahmen des Paradigmenwechsel generell?
Unsere Marktanalysen zeigen, dass der digitale Wandel in Deutschland unmittelbar bevorsteht. Der Markt ist reif für den Schritt in die Digitalisierung, und wir sehen eine wachsende Nachfrage nach unserem System. Die meisten Sicherheitsunternehmen haben erkannt, dass die digitale Transformation notwendig ist, um auch in Zukunft wettbewerbsfähig zu bleiben, so wie wir es in den nordischen Ländern gesehen haben. In den nordischen Ländern können Sie sich heutzutage nicht mehr an Ausschreibungen beteiligen, wenn Sie nicht alle Ihre Prozesse digitalisiert haben. Zusammenfassend deutet alles darauf hin, dass Deutschland dem digitalen Paradigmenwechsel folgen wird, der in den nordischen Ländern bereits stattfand. Der Wettbewerb wird nicht über den niedrigsten Preis geführt, sondern über Qualität und neue Dienstleistungen. GuardTools ist hervorragend aufgestellt, denn es basiert auf wissenschaftlicher Forschung, praktischer Erfahrung und mehr als 15 Jahren Softwareentwicklung unter Berücksichtigung von Industriepraxis und -standards.